Saison 1983/84
Punktspiele Rückrunde
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14.Spieltag - Samstag, 18.2.1984, 14:00Uhr
Hallescher FC Chemie - FC Vorwärts Frankfurt/O. 0:0 (0:0)
Statistik:
HFC: (blau-blau/weiß): Adler - Kurbjuweit - Strozniak,Wagenhaus,Fülle - Meinert,Michel,Schübbe - Lorenz,Pastor,Wagner (ab 68.Wallek) - im 1-3-3-3 - Trainer: Urbanczyk
FCV: (rot-gelb): Wienhold -Hause - Probst,Hildebrandt,Geyer - N.Rudolph (ab 72.Andrich),Jarmuszkiewicz,Schulz - Wunderlich,Pietsch (ab 72.Kuhlee),Enzmann - im 1-3-3-3 - Trainer:Großheim
Torfolge: Fehlanzeige
Zuschauer: 5500
Torschüsse: 8:10(3:5) ; verschuldete Freistöße: 20:23 (13:11) ; Eckbälle: 4:5 (1:4) ; Verwarnungen: Schübbe,Wallek sowie Hildebrandt und Enzmann (alle wg. Foulspiels)
Schiedsrichterkollektiv:
Henning (Rostock), Bußhardt (Karl-Marx-Stadt),Gerber (Glauchau).
Trotz der vier Verwarnungen, an deren Berechtigung es keinerlei Zweifel gibt, eine Partie ohne jeglichen Zündstoff. Henning leitete sicher, laufstark,sachlich.
das schrieb die Fuwo Nr.8/84
Aller Anfang ist schwer
Die Sorgenfalten auf dem Gesicht von HFC-Trainer Klaus Urbanczyk waren nicht zu übersehen. Gar zu lang war vor dem Spiel die Liste der Verletzten (Schmidt,Peter,Krostitz,Helling,Jaenecke,Walther) und gesperrten (Radtke,Schliebe) Spieler. In der größten Not schlug sich die Verlegenheitself mit den Debütanten Adler und Michel aber äußerst solide. Dabei heimste der 18jährige Schlußmann das meiste Lob ein. "Er strahlte von Anfang an Ruhe aus. Das tat direkt gut!" meinte Dieter Strozniak. Der verletzte Wolfgang Schmidt bezog alle in seine Anerkennung ein: "Wie die Mannschaft kämpfte, dem FCV über weite Strecken Paroli bot, das sah sich gut an."
Ein Punktgewinn war das erklärte Ziel der Platzbesitzer, die sich sogar die besseren Chancen erarbeiteten. Aus einer soliden Abwehr heraus, in der auch der junge Wagenhaus gegen den blassen Pietsch überzeugte, entwickelten die Einheimischen manchen gutgemeinten Angriff. Zwar wurden die Aktionen noch nicht zielstrebig genug fortgesetzt, weil im Mittelfeld und im Angriff manches nicht übereinstimmte, die Ansätze stimmen dennoch hoffnungsvoll.
Möglicherweise wurde die Verlegenheitself von den Gästen ein wenig unterschätzt. Aber mit "angezogener Handbremse" war noch nie ein Kontrahent zu bezwingen. Diese Erfahrung mußten die Oderstädter machen, bei denen aller Anfang ziemlich schwerfiel. Vor dem Wechsel gefährdeten lediglich Wunderlich (16.) und Jarmuszkiewicz (31. Pfosten) das HFC-Tor, danach dauerte es bis zur 86. Minute, ehe Probst nach einem Zuspiel Andrichs für die dritte Gäste-Chance verantwortlich zeichnete.
Von Angriffsdruck (immerhin besaß der FCV bis zu diesem Spiel den zweitbesten Sturm), systemvollem Spielaufbau, durchdachten Kombinationen war wenig zu spüren. "Trotzdem sind wir nicht unzufrieden mit dem Teilerfolg", gewann Libero Lothar Hause der Partie noch den positiven Aspekt ab. Bescheidenheit ist zwar eine Zier, in diesem Falle aber fehl am Platze. Die Frankfurter, weit höher eingeschätzt, blieben nämlich in der spielerischen Ausstrahlung weit unter ihren Möglichkeiten. So wurde die Chance, an das führende Quintett näher heranzurücken, zu leichtfertig vergeben.
von Andreas Baingo
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